Rezensionen zum "Stadtplan von Dresden 1840"
SÄCHSISCHE ZEITUNG, 
Donnerstag 30. November 2006

Dresdner Stadtrundschau - Geschichte

Zwei neue historische Stadtpläne

von Sabine Bachert
Der Sonnenblumen-Verlag Dresden hat zwei neue historische Stadtpläne von Dresden aus dem 19. Jahrhundert herausgebracht. Beide Pläne beinhalten einen historischen Einführungstext, ein Straßenverzeichnis und sind mit Bildern und vielen Details künstlerisch gestaltet. Der Plan von 1840 weist als Besonderheit den Verlauf der alten Weißeritz aus. Außerdem enthält er eine Streckenkarte der 1839 eröffneten Eisenbahnlinie Leipzig-Dresden. Der Plan von 1894 ist unter anderem mit Bildern von alten Bahnhöfen ausgestattet.
Die beiden Pläne gibt es sowohl als Faltplan als auch im Posterformat. Damit setzt der 2004 gegründete Sonnenblumen-Verlag seine Edition historischer Stadtpläne fort,
in der auch ein München-Plan aus dem Jahre 1928 erschien.(SZ)
Zeitungsausschnitt Dresdner Stadtteilzeitung/Rezension zum Stadtplan von Dresden um 1840
DRESDNER STADTTEILZEITUNG
AUSGABE 6, JUNI/JULI 2007


- gestern & heute-

Historische Stadtpläne

Dresden zu Beginn der Industriellen Revolution

von Theodor van Bernum
Mit dem Beginn der um 1850 einsetzenden Industriellen Revolution begann Dresdens Ausbau zu einer modernen Großstadt. Der als Grundriss angelegte "Stadtplan von Dresden 1840" als Reprint eines Originals der einstigen Arnoldischen Buch- und Kunsthandlung Dresden und Leipzig zeigt den heutzutage nahezu idyllisch anmutenden städtebaulichen Kristallisationskern dieser Großstadtentwicklung. Damals zählte Dresden erst etwa 80.000 Einwohner.
Herausgeber des Faltplans ist der Dresdner Sonnenblumen-Verlag. Links des Elbbogens ist die kurfürstlich-königliche Residenz innerhalb der vormaligen Festungsmauern deutlich erkennbar.
Die Niederlegung der Festungsanlagen ist bereits abgeschlossen. Stattdessen grenzt ein Grünflächenbogen mit Alleen den Altstadtbereich gegen die auf königliche Anordnung auf Dresdner Flur errichteten Vorstädte rechts der Elbe ab.
Die heutige Augustusbrücke verbindet zu jener Zeit als Dresdens einzige Brücke die Altstadt mit der Neustadt. Dieser ursprünglich als Altendresden bezeichnete Stadtteil brannte 1685 vollständig nieder und wurde bis 1732 als Neue Königstadt wiedererrichtet.

Neustadt als Militärstandort

Als rechtselbiger Teil der Festung Dresden war auch die Neustadt von einer mächtigen halbkreisförmigen Festungsanlage umgeben, die im Plan mit einem breiten Grüngürtel mit dem zentralen Bautzner Platz, dem heutigen Albertplatz, nachgezeichnet wird.
Die ausgedehnten Kasernenanlagen im Osten des Stadtteils belegen, dass die Neustadt zu jener Zeit als Militärstandort diente.
Erst später verlagerte sich die militärische Nutzung in die im Plan noch als locker und dörflich bebaut dargestellte Antonstadt oder Neuer Anbau und die nördlich angrenzende Albertstadt.Am westlichen Rand der Neustadt entdeckt man auf dem Plan den Bahnhof der am 7. April 1839 eröffneten Eisenbahnstrecke
Leipzig-Dresden. Ein Streckenverlaufsplan ist im Plan in seiner Gesamtlänge dargestellt. Auf dieser Bahnstrecke erlebte die Saxonia zu den Einweihungsfeierlichkeiten ihre Jungfernfahrt. Mit dem Bahnverkehr erleichterte sich der Personen- und Gütertransport zwischen Leipzig und Dresden erheblich.
Die parallel dazu einsetzende Industrialisierung begründete in der Folgezeit Dresdens rasanten Aufstieg zur modernen Großstadt.
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