Rezensionen "Stadtplan vom alten München.Innenstadtplan 1928"
Zeitungsausschnitt Süddeutsche Zeitung/Rezension zum Stadtplan vom alten München Innenstadtplan 1928
Süddeutsche Zeitung,
Ausgabe München, 15.09. 2006

Nachgefragt

Wozu ein Stadtplan vom alten München ?

Wer sich fragt, warum die Innere Wiener Straße so heißt, der findet hier die Antwort, zumindest die, dass es früher auch eine Äußere Wiener gab, die heutige Einsteinstraße. Lernen läßt sich
auch, dass der nahezu sagenumwobene Glaspalast im Alten Botanischen Garten am Hauptbahnhof stand, bevor ein Brand ihn vernichtete.
Es sind Details der Stadtgeschichte, die der "Stadtplan vom alten München" aus dem Jahre 1928 zeigt. Michael Schmidt vom Dresdner Sonnenblumen-Verlag (www.altdresden.de) erklärt, was er sich von seinem Reprint verspricht.SZ: Warum haben Sie den Plan herausgebracht ?

Schmidt: Der Sonnenblumen-Verlag Dresden, den ich 2004 gegründet habe, ist auf geschichtliche Literatur insbesondere zum sächsischen Raum spezialisiert. So habe ich bereits vier historische Stadtpläne von Dresden aufgelegt. Diese Produktschiene wollen wir ausweiten und sind dabei zuerst auf München gekommen. Zunächst einmal spielen da auch kaufmännische Gründe eine Rolle: bislang fehlt ein solcher Plan von München auf dem Markt, auch hat die Stadt in zwei Jahren die 850-Jahr-Feier.

SZ: Was lässt sich denn auf dem Plan erkennen, welche Details, welche Veränderungen in der Stadtstruktur ? Schmidt: Ein solcher Plan gibt viele Infomationen auf einen Blick und eignet sich deshalb vor allem als Ergänzung zu historischer Literatur. Wie hat sich die Stadtstruktur verändert, was hat sich erhalten, was ist vor allem im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen ? Die alten Straßenführungen zum Beispiel sind in München, anders als in manchen anderen Städten, weitgehend erhalten geblieben.

SZ: Mit dem Plan wird nun zum Beispiel klar, wo einmal das Oberwiesenfeld lag: nördlich der heutigen Schwere-Reiter-Straße. Man kann auch erkennen, wie sehr der Stadtraum südlich davon zwischen Schwabing und Neuhausen dominiert war von Kasernen. Gut und schön, warum aber nehmen Sie gerade einen Plan von
1928 ?


Schmidt: Historische Stadtpläne sind schwer aufzutreiben; es sind nicht allzu viele erhalten. Ich hatte die Unterstützung der Sächsischen Staats- und Landesbibiliothek; dadurch bin ich eben an diesen Plan samt Straßenverzeichnis und der Liste von Sehenswürdigkeiten und historischen Gebäuden herangekommen.

SZ: Und 1928 als Datum ? Die Zeit vor der großen Zäsur durch die Nazi-Zeit und Weltkrieg ?

Schmidt: Und vor der Weltwirtschaftskriese, die 1929 begann. Wenn man so will, bildet der Plan die Blüte kurz vor Aufschwung und Zerstörung ab.

SZ: Sie haben sich bislang weitgehend auf die Dresdner Geschichte beschränkt. Sehen Sie auch eine Parallele zwischen den beiden Städten, was die gewachsene Struktur und die Geschichte angeht ?

Schmidt: Ja, beide sind Residenzstädte, beide sind Kulturstädte, beide haben eine lange und interessante Geschichte- in der Tat gibt es einige Gemeinsamkeiten.

SZ: Wer kauft Ihre Stadtpläne ?

Schmidt: Angesichts der reichen Geschichte Münchens gehe ich davon aus, dass es in der Stadt ein lebendiges historisches Interesse gibt - beim Geschichtsstudenten ebenso wie bei den älteren Bürgern, die sich mitunter noch an eine Kindheit in den 20er oder 30er Jahren erinnern können. Wir haben eine Auflage von 4000 Exemplaren gedruckt. Bei den Dresdner Plänen sind solche Stückzahlen über die Zeit vollständig abgeflossen.
Münchner Merkur, 22.07. 2008

-Serie zum 850. Stadtgeburtstag-
Zeitungsausschnitt/Münchner Merkur/Rezension zum Stadtplan vom alten München.Innenstadtplan 1928

Stadtplan vom alten München

Die Donnersberger Brücke glich eher einem Steg. Die Landshuter Allee hieß noch Hindenburgstraße und endete an der Arnulfstraße. Und im Norden lag der Flughafen Oberwiesenfeld. Wie Münchens Innenstadt in den "goldenen 20er-Jahren" aussah, zeigt der "Stadtplan vom alten München", den der Sonnenblumen-Verlag Dresden herausgegeben hat. Das 84 mal 64 Zentimeter große Kartenblatt ist ein Reprint eines Stadtplans aus dem Jahr 1928 vom Münchner Verlag Otto Brunn. Gefaltet, in einer dekorativen Papphülle und durch ein Straßenverzeichnis ergänzt, eignet sich das Werk für Zeitreisen in die Vergangenheit. Doch auch wer Romanfiguren aus jener Zeit etwa in Lion Feuchtwangers "Erfolg" nachspüren will, findet in dem Plan das passende Werkzeug.

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